Die legendär nervige Feuerzangenbowle | Created: 05.12.2009 12:34 |
Wie in vielen anderen Städten gibt es auch in Erlangen an
der technischen Fakultät jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit
eine Vorführung der
"Feuerzangenbowle". In weihnachtlicher Atmosphäre wird
gemeinsam im Hörsaal (bzw. den Hörsälen - weil
einer nicht reicht sind es drei) der Film von 1944 geschaut, und
einige der Szenen werden vom Publikum entsprechend begleitet - wenn
z.B. im Film der Wecker klingelt, klingeln auch im Hörsaal
etliche Wecker. Ich habe den Spass schon mehrmals mitgemacht, dieses Jahr jedoch wohl zum letzten Mal - denn ein Spass war es diesmal nicht, es überwog ganz eindeutig der Nervfaktor. Zuallererst war da der Eindruck, dass der Hauptzweck der Veranstaltung ein möglichst hoher Absatz des vor den Hörsälen verkauften Glühweins war. Es war schon immer so, dass man beim angekündigten Filmstart von 20:30
Zur Auswahl der Vorfilms möchte ich noch sagen, dass "Dinner for One", noch dazu in falscher Fassung, eine beschissene Wahl ist. Den Film schaut man an Silvester wenn man will, aber nicht Anfang Dezember. Ich habe bereits den Lärmpegel erwähnt: Der stieg permanent weiter an. Denn durch den übermässigen Glühweingenuss hatten einige bereits einen beachtlichen Alkoholpegel erreicht, was sich in lautem dummen Gröhlen äusserte, und einem manchmal das Gefühl vermittelte, man sei zwischen ein paar hirntote Fussballfans geraten. Apropos hirntot: Wie jemand, der auf die Idee kommt, brennende Wunderkerzen in einem geschlossenen Raum in einen Pappkarton zu stecken, 20 Jahre alt werden konnte ohne sich selbst umzubringen, und sogar noch das Abitur kriegen konnte, ist mir ein Rätsel. Und übrigens: Es ist extrem asozial, eine Ladung Wunderkerzen vor "der richtigen Zeit", nämlich wenn die richtige Stelle gegen Ende des Films kommt, abzufackeln. Die Dinger stinken bestialisch, die Ausdünstungen sind nicht wirklich gesund, und die Lüftung im Hörsaal ist nicht wirklich ausreichend für 300 Leute plus die Abgase von Wunderkerzen. Die Krönung des ganzen war dann die Sitzreihe hinter mir, die eine Stunde lang diskutierte ob sie danach ins Paisleys oder doch ins HaWo sollten - in einer Lautstärke, dass man sie deutlich besser verstand als den Film. Vielleicht werd ich auch einfach nur "zu alt für den Scheiss" [tm]. |
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