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Fri, 12. Feb 2016


Heizungsspass Created: 12.02.2016 20:44
Last modified: 20.02.2016 18:00
Seit über einem Monat habe ich Probleme mit meiner Heizung. Und obwohl seit mehreren Wochen eigentlich bekannt ist, wo das Problem liegt, schafft es das "Kompetenzteam" aus GBW Reparaturservice und beauftragter Heizungsfirma (Herzog Sanitär aus Allersberg) nicht, das Problem zeitnah und dauerhaft zu beheben. Aber der Reihe nach.
  • Bereits in den Weihnachtsferien deuten sich die Probleme an: Die beiden Heizkörper im Wohnzimmer zeigen gelegentlich Aussetzer. Sie werden nicht mehr so heiss wie normal, manchmal werden sie sogar nur noch lauwarm - das erzeugt natürlich genau gar keine Heizwirkung. Die Thermostate (dank digitaler Thermostate kann ich das gut verfolgen) haben das Ventil praktisch dauernd zu 100% offen um die Temperatur zu halten. Wann sie warm werden scheint zeitabhängig zu sein: Nachts heizen sie ordentlich, tagsüber meist nicht.
  • Fr., 22.01.: Da die Heizkörper im Wohnzimmer seit zwei Tagen überhaupt nicht mehr warm werden, sondern eiskalt sind, rufe ich beim "GBW Reparaturservice" an. Die GBW hat fast alles, was früher die Hausmeister erledigt haben, an eine Firma in München outgesourcet. Folglich telefoniert man bei Problemen in seiner Wohnung in Erlangen mit einem Callcenter im 200 km entfernten München, das selbstverständlich durch ganz hervorragende Kenntnisse der lokalen Gegebenheiten glänzt. Und selbstverständlich spricht man bei jedem Anruf mit einem anderen Mitarbeiter, die übliche Callcenterhölle halt. Die geben dann erstmal wahnsinnig hilfreiche Tips wie "entlüften" - was ja im Prinzip nicht verkehrt ist, nur: Ich wohne im Erdgeschoss eines mehrstöckigen Hauses, da ist Luft im Heizkörper ein eher seltenes Problem. Und wenn noch nichteinmal die Zuleitungsrohre zu den Heizkörpern warm werden, umgekehrt aber wenn sie gerade funktionieren die Heizkörper von vorne bis hinten absolut gleichmässig heiss werden, dann ist das kein Problem das sich mit entlüften meiner Heizkörper lösen lässt.
    Langer Rede kurzer Sinn: Da das Problem nicht dringlich ist, bekomme ich einen Termin am Do., 28.01., da soll jemand vorbeikommen um sich das anzusehen.
    Ich versuche abends noch die Heizkörper zu entlüften, aber es ist wie erwartet: Da ist keine Spur von Luft drin, da kommt sofort ein Schwall Wasser (auch bei den Heizkörpern die gerade eiskalt sind).
  • So., 24.01.: Am späten Nachmittag sind plötzlich alle 5 Heizkörper in der Wohnung komplett kalt.
  • Mo., 25.01.: Als ich morgens aufstehe, steht das GBW Hausmeisterauto vor der Tür, und die Heizung in der Küche funktioniert wieder. Ich nehme an, der Hausmeister würde die Heizung reparieren, das erweist sich aber als Irrtum, er hat nur Aushänge gemacht. Zwei Stunden später ist auch der Heizkörper in der Küche wieder eiskalt.
  • Di., 26.01.: Ich telefoniere morgens erneut mit dem Reparaturservice, und melde dass jetzt alle Heizkörper ausgefallen sind und es in meiner Wohnung unangenehm kalt wird. Die erste Mitarbeiterin besteht darauf, dass ich erst noch die anderen Hausbewohner befrage, ob bei denen die Heizung funktioniert, denn wenn es bei denen funktioniert handelt es sich ja um keinen Notfall. Dem kann ich nicht so ganz zustimmen, ich finde eine komplett unheizbare Wohnung die mittlerweile 17 Grad hat, Tendenz fallend, eigentlich Notfall genug, versuche es aber trotzdem - wenig erfolgreich. Bei der einzigen Dame die daheim ist funktioniert die Heizung - die hängt aber auch offensichtlich an einem anderen Heizungsstrang. Beim zweiten Anruf wird das Problem dann trotzdem aufgenommen, und ich werde gebeten daheimzubleiben, damit ich da bin wenn der Heizungsnotdienst kommt. Das tue ich dann.
    Als bis 17:30 noch niemand aufgetaucht ist oder sich auch nur gemeldet hat, rufe ich erneut beim Reparaturservice an. Ich erhalte die Auskunft, das Problem wäre an die Firma Herzog weitergegeben worden, und die hätten einen 24h Notdienst, es könnte also auch sein dass der Techniker erst um 20 Uhr auftaucht. Tut er selbstverständlich nicht, weder an diesem Tag noch am Folgenden. Aber man opfert doch gerne einen Tag Urlaub um sich verarschen zu lassen...
    Ich denke ausserdem erst, ich hätte den Namen der Heizungsfirma falsch verstanden, denn beim googlen nach dem Namen ist die näheste Firma mit diesem Namen in Allersberg, also gut 50 km entfernt. In den Folgenden Tagen stellt sich jedoch heraus: Nein, ich hab den Namen schon richtig verstanden. Die haben wirklich eine Firma beauftragt, die 50 km Anfahrt hat. Vermutlich muss man noch froh sein, wenn sie nicht gleich eine aus München beauftragen...
  • Do., 28.01.: Es meldet sich endlich jemand von Herzog. Ist also eher ein 3x24h-Reaktionszeit-Notdienst als ein 24h Notdienst. Der Techniker soll im Laufe des Nachmittags kommen. Er kommt tatsächlich um kurz nach 13:00. Dass das Problem nicht in meiner Wohnung liegt, ist ihm relativ schnell klar - nachdem er überprüft hat dass alle Heizkoerper kalt sind aber die Ventile gängig sind. Allerdings hat er wohl die Schlüssel für den Heizungskeller vergessen, so dass wir dort nicht reinkommen - er ruft den Hausmeister an, der ihm aufsperrt. Seine Fehlersuche im Keller ist erst nicht erfolgreich, und er überprüft die Heizungsanlage im Nebenhaus, ebenfalls ergebnislos. Schliesslich wird er doch noch fündig: Das Problem ist ein Differenzdruckregler, der den Druck des Heizungsstrangs an dem ich hänge regeln sollte, und ihn offensichtlich auf "null" regelt. Als er dran rumfummelt geht das Ding mit einem hörbaren WOOOSH Geräusch plötzlich auf - und bei mir in der Wohnung werden praktisch sofort die Heizkörper nicht nur warm, sondern ordentlich heiss. Was genau es nun war weiss er auch nicht - er meint, sowas könnte schonmal vorkommen, die Dinger würden halt altern. Er glaubt nicht, dass das Problem nochmal auftreten wird. Oh wie falsch er damit lag...
  • Mo., 01.02.: Die Heizkörper im Wohnzimmer bleiben erneut eiskalt, jedenfalls tagsüber - nachts wird einer der beiden manchmal lauwarm. Bei den Heizkörpern im Rest der Wohnung ist das Bild gemischt, der im Bad wird manchmal heiss und manchmal auch nicht. Nur der in der Küche funktioniert fast immer.
  • Di., 02.02.: Ich melde den erneuten Ausfall beim Reparaturservice. Sie wollen es erneut an die Firma Herzog weitergeben, die würde sich dann bei mir melden.
  • Mo., 08.02.: Ich rufe erneut beim Reparaturservice an. Sie wollen bei Herzog nachfragen.
  • Di., 09.02.: Ich rufe erneut beim Reparaturservice an, und bin langsam wirklich froh dass ich eine Telefonflat habe. Die Mitarbeiterin vom Reparaturservice versucht direkt bei Herzog nachzufragen, dort geht aber nur der Anrufbeantworter ran, der verkündet, dass die komplette Firma in den Faschingsferien ist. Allerdings habe ihre Kollegin am Vortag wohl jemanden erreicht, und der Firmeninhaber selbst habe versprochen, sich um das Problem zu kümmern. Sie verspricht weiter zu versuchen die Firma zu erreichen, und mich auf jeden Fall zurückzurufen. Richtig geraten, ein Rückruf kam natürlich nie.
  • Fr., 12.02.: Ab 5:30 morgens werden die Heizkörper im Wohnzimmer plötzlich wieder warm, die Ursache ist unbekannt - vielleicht ist einer der Nachbarn übers Wochenende weggefahren und hat die Heizung abgedreht, so dass der Druck wieder für mich reicht. Die Heizkörper im Wohnzimmer werden jedenfalls wieder brauchbar warm. Nicht so heiss wie normal, aber immerhin so warm dass sie eine spürbare Heizwirking erzielen - die ganze Zeit über voll aufgedreht schaffen sie es bis mittags, das Wohnzimmer auf fast 21 Grad aufzuheizen.
    Um 12:50 ruft mich plötzlich ein Techniker von Herzog an, er wäre jetzt bei mir daheim, ob ich kommen könnte. Satte 10 Tage, nachdem ich das Problem gemeldet habe, und vollkommen unangekündigt. Da ich aber natürlich daran interessiert bin, dass meine Heizung irgendwann wieder normal funktioniert, radel ich von der Arbeit nach Hause.
    Dort muss ich feststellen, dass der Techniker (ein anderer als beim letzten Mal) zwar wenigstens die Schlüssel für den Heizungskeller dabeihat, aber leider nicht hier ist um den defekten Differenzdruckregler zu reparieren oder tauschen. Im Gegenteil weiss er noch nichtmal ansatzweise, was sein Kollege vor 2 Wochen bereits getan hat, und auch sonst erweckt er nicht unbedingt einen kompetenten Eindruck:
    • Er faselt irgendwas davon, dass er im Keller Luft in den Leitungen gehört hätte, und man dringend entlüften müsste.
    • Er dreht wild an den Ventilen für die anderen beiden Heizungsstränge im Haus herum. Die sind jetzt vermutlich nicht mehr so justiert wie früher...
    • Er sucht die Heizunganlage unter dem Dach. Klar, bei den 15 cm dicken isolierten Rohren, die im Heizungskeller aus der Wand kommen, und beschriftet sind mit "Fernwärme Heizung von X-Y-Strasse 42", kann man unmöglich darauf kommen, dass das warme Wasser im Nebengebäude erzeugt wird...
    • Er führt mir stolz vor, wie der Differenzdruckregler funktioniert, als ob ich das nicht wüsste. Natürlich stellt er ihn danach nicht wieder so ein wie zuvor, sondern irgendwie. Und natürlich geht durch das Rumfummeln, wie bereits zwei Wochen vorher, der Regler wieder auf und regelt erstmal wieder so wie er sollte - was er aber nicht kapiert.
    • Als er danach feststellt, dass die Heizkörper heiss sind, hält er mich offenbar für zu blöd den Thermostat zu bedienen.
    Die traurige Vorstellung endet damit, dass er unter dem Vorwand, im Nachbargebäude den Wasserstand prüfen zu wollen abhaut ohne sich zu verabschieden. Aber immerhin: versehentlich hat er den kaputten Regler erstmal wieder gängig gemacht, meine Heizung funktioniert wieder. Wenn auch, weil er den Regler ja komplett verstellt hat, im "Luzifer-Modus": Der Druck den er eingestellt hat ist offensichtlich viel zu hoch, die Thermostate schiessen regelmässig über die eingestellte Temperatur hinaus, weil selbst eine Öffnung des Ventils von nur 10% die Heizkörper innerhalb von 2 Minuten so heiss werden lässt, dass man sie nicht mehr berühren kann ohne sich die Finger zu verbrennen.
  • to be continued... Ich glaube nicht, dass die Geschichte hier zu Ende ist. Der Regler ist immer noch der alte, nur dass er jetzt völlig verstellt ist, und wird vermutlich bald wieder das spinnen anfangen. Vielleicht funktionierts ja noch bis zum Sommer...
Ich hab jedenfalls daraus gelernt: Beim nächsten Mal werde ich nicht naiv damit rechnen, dass die beteiligten Firmen irgendwas auf die Reihe bekommen, und gleich den Anwalt einen hübschen Brief zum Thema saftige Mietminderung aufsetzen lassen. Vielleicht bringt das ja Bewegung in die Sache.
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